Die Geschichte des Gemeindewappens

 

Das Gemeindewappen von Mechtshausen

 

1945      Wie in den meisten Gemeinden wird das Hakenkreuz aus dem Stempel der Gemeinde entfernt

1946      Der erste Gemeinderat nach dem Krieg ist gewählt.

                Bürgermeister Brüning und Gemeindedirektor Kappei beantragen bei der englischen Militärregierung 

                einen Entwurf, der das Kitzelkreuz  mit einer leckenden Ziege zeigt. Dieses wird genehmigt.

 

Info Kitzelkreuz:    http://www.suehnekreuz.de/nieder/mechtshausen.htm

 

Ein Auszug: Das stark verwitterte Steinkreuz steht am Hang des Heber bei Mechtshausen. Es ist unterhalb der Querbalken abgebrochen und wurde sowohl 1945 wie erneut 1981 mit Eisenstreben und Zement zusammengeflickt.

 

Das sogenannte "Kitzelkreuz" oder der "Kitzelkreuzstein" (obwohl es kein Kreuzstein ist), plattdeutsch "Kettelkruiz", am Kitzelkreuzberge nahe am Fast-(First-)wege des Hebers, ist ein lateinisches Steinkreuz aus Kalkstein. Das Kreuz trägt weder eine Jahreszahl noch eine Inschrift. Es ist ein Mord- oder Sühnekreuz.

 

Um das Kreuz rankt sich eine Geschichte von Liebe, Blut und Tod, die zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielt und sich bis auf den heutigen Tag bei den Einwohnern der umliegenden Dörfer erhalten hat. In Mechtshausen lebte ein Mädchen, das sowohl vom Schäfer des Nachbardorfes wie auch von einem "Pappenheimer", einem kaiserlichen Kürassier unter dem Kommando des Oberst von Pappenheim, dessen Truppe zu der Zeit im Ort lag, begehrt wurde. Eifersucht erhob ihr Haupt. Bei einem Spaziergang mit dem geliebten Mädchen wurde der Schäfer von drei Pappenheimern überfallen und mit Stricken so an einen an einem Abhang stehenden Baum gebunden, dass er mit dem Kopfe nach unten über dem Abhang hing. Während das Mädchen davonlief - die einen sagen, um Hilfe zu holen, die anderen, sie sei mit den Kürassieren im Bunde gewesen - ritzte einer der drei dem Unglücklichen die Fußsohlen auf und streute Salz darauf. Ein anderer holte von einer in der Nähe weidenden Herde eine Ziege herbei, die das Salz, das immer wieder erneuert wurde, von den Fußsohlen des Gefolterten ablecken musste. Dies rief bei dem Gemarterten einen bis zum Wahnsinn sich steigernden Kitzel hervor. Der Gefesselte schrie und Schaum stand ihm vor dem Munde. Unter unmenschlichen Qualen hauchte er sein junges Leben aus. Man will noch wissen, dass die Pappenheimer am nächsten Tage abgezogen sind, das Mädchen in Untersuchungshaft abgeführt und wegen Mitschuld an dem Mord sogar hingerichtet wurde.

 

 

 

1951      gibt es eine Pressekampagne gegen das Siegel. Manche erkennen in dem Kreuz mit der leckenden Ziege eine                        

               "Verächtlichmachung eines christlichen Symbols“.

 

                Daraufhin lehnt der Regierungspräsident – die Militärregierung gibt es nicht mehr – das Gemeindewappen ab und bittet um       

                neuen  Vorschläge. 

 

1952      Der Gemeinderat beschließt: „Kitzelkreuz ohne Ziege“.

                Der Landkreis und das Staatsarchiv lehnen ab: Ein Kreuz ist zu allgemein und hat nicht unbedingt Beziehung zu Mechtshausen.

  Neuer Vorschlag der Gemeinde:  „Kitzelkreuz mit Jahreszahl 1626“

  Vier Vorschläge  von Dipl.-Ing. Olarius mit Ähren und Bäumen,

  ein Vorschlag von Prof. Schnath vom Staatsarchiv: „Hahn mit Licht und drei Hühnerköpfen“.

  Alle Entwürfe werden vom Kreisheimatpfleger Blume dem Gemeinderat überreicht und durchgesprochen.

  Die Hühnerköpfe hatte Blume <Ihre Hühner waren drei> vorgeschlagen. 

 

1954      Annahme des Entwurfs von Prof. Schnath –ohne Hühnerköpfe- durch den Gemeinderat mit Bürgermeister Teichert und        

               Gemeindedirektor Lawes:

                Auf Rot ein nach rechts blickender goldener Hahn, der eine brennende Kerze trägt.

                Dies ist ein Wappen on Wilhelm Busch.

 

1955      Genehmigung durch den Niedersächsischen Minister des Inneren.

                Der neue Stempel wird bestellt und das Wappen im Glasfenster der Kreisverwaltung Hildesheim angebracht. 

 

                Nach 10 Jahren kann der Vorgang abgeschlossen werden.